Die St.-Ursula-Schule

Eine kleine Geschichte der St.-Marien-Gemeinde

Gründungsgeschichte und Selbstverständnis

„… Auch wird eine Ihrer vorzüglichsten Sorgen auf die Bildung einer katholischen Schule daselbst zu richten seyn …“.

So formulierte Bischof Wedekin am 10. Dezember 1849 eine von vielen Aufgaben für den „Caplan Müller“ in Gronau, der 1850 nach Lüneburg gesandt wurde, um hier die katholische Gemeinde aufzubauen.

Pfarrer Friedrich Müller hat mit seinem Amtsantritt sogleich auf privater Basis die ersten Schüler unterrichtet. Anfang 1851, die St.-Marien-Gemeinde war gegründet worden, antwortete er auf die o.g. Aufgabe in einem Brief an das „Bischöfliche Generalvicariat in Hildesheim“:

„Am 2. Sonntag nach Epiphanie wurde die hiesige Pfarrschule constituiert, indem ich während des Gottesdienstes die Kinder aus den Händen der Eltern annahm und sie dem Lehrer übergab. Am Tage darauf fand die Eröffnung des Schulunterrichtes statt.“

Damit war 1851 die katholische Bekenntnisschule offiziell ins Leben gerufen worden. Die St.-Marien-Gemeinde und „ihre“ katholische Schule waren einander von Anfang an eng verbunden. Diese Verbundenheit kann man auch heute noch im Alltag erfahren.

Wie die Schülerinnen und Schüler von 1851 ausgesehen haben? Das wissen wir nicht, denn aus dieser Zeit gibt es keine Fotos. Klar aber ist: Es waren zwölf Kinder, für die das „1. Schullocal“ im Bürgerhaus Nr. 6 der Roten Straße gemietet wurde. Auf Strohmatten und Teppichen saßen sie und mussten ihre Tafeln auf dem Schoß halten.

 

Von 1852 bis 1868 wurde ein Nebenraum des Pfarrhauses in der Roten Straße als Schulstätte genutzt (später wurde daraus die Waschküche des Pfarrhauses), und ab 1868 entstand in verschiedenen Bauetappen das spätere erste Schulgebäude an der Wallstraße.

Die St.-Ursula-Schule ist eine Angebotsschule – früher in kirchlicher, nun in staatlicher Trägerschaft. Ihr Erziehungsauftrag basiert auf christlicher Wertorientierung. Sie strebt an, den Kindern in einer kulturell wie weltanschaulich vielfältig geprägten Gesellschaft Hilfe und Orientierung auf ihren Lebenswegen zu geben. Mit ihrem Einsatz und Engagement haben im Verlauf von mehr als 160 Jahren viele Lehrerinnen und Lehrer dafür gesorgt. Sie haben neue Wege beschritten, neue Methoden angewendet und mittlerweile auch ein neues Gebäude bezogen. Wichtig war immer auch die Unterstützung durch interessierte und tatkräftige Eltern und nicht zuletzt durch die St.-Marien-Gemeinde.

Eine Übersicht über wichtige Daten aus der Schulgeschichte finden Sie auf der Homepage der St.-Ursula-Schule.

Auf dieser Homepage finden Sie noch Angaben zur Schulleitung der früheren „Katholischen Schule“ bzw. „Schule IX“ und zu ihrer Umbenennung in „St.-Ursula-Schule“, die erst recht spät (1975) stattfand.

Sie können sich Bilder von der St.-Ursula-Schule anschauen.

Quellen:

  • 150 Jahre St.-Ursula-Schule, o.O. [Lüneburg], o.J. [2001]
  • Josef M. Sprenger: Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Pfarrkirche St. Marien zu Lüneburg (1858-1958), Lüneburg 1958.
  • Reinhold Dyckhoff / Anneliese Reichelt / Thomas Scharf-Wrede (Hg.): St. Marien Lüneburg 1850-2000. Festschrift zum 150jährigen Bestehen der Kirchengemeinde = Hildesheimer Chronik. Beiträge zur Geschichte des Bistums Hildesheim, Band 5, hrsg. vom Bistumsarchiv und Dombibliothek, Verlag für Regionalgeschichte Bielefeld 2000.