Ökumenisches Gemeindezentrum St. Stephanus

Ökumenisches Gemeindezentrum St. Stephanus, Lüneburg

 

Ökumenisches Gemeindezentrum St. Stephanus

St.-Stephanus-Platz 1

21337 Lüneburg

Telefon: 04131 / 543 71

Fax: 04131 / 84 02 33

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Zwei Kirchen unter einem Dach! – 50 Jahre ökumenisches Zentrum (2024)

„Zwei Kirchen unter einem Dach!“ So lautet seit einem halben Jahrhundert das Motto von St. Stephanus in Kaltenmoor. Damals, in den siebziger Jahren, ein mutiger Schritt.

Das Ökumenische Zentrum St. Stephanus in Lüneburg feiert in diesem Jahr somit sein 50-jähriges Bestehen. Den bewegten Aufbruch und den gemeinsam gegangenen Weg möchten wir mit Ihnen am Festwochenende von Freitag bis Sonntag, 20.-22. September 2024, feiern:

  • am Freitagabend um 18 Uhr mit Musik vom Stadtorchester Lüneburg;
  • am Samstagnachmittag um 15 Uhr mit dem Bischof des Bistums Hildesheim Dr. Heiner Wilmer und dem Bischof der evang.-luth. Landeskirche Hannover Ralf Meister;
  • Erkundung, Gespräch und um 18 Uhr ökumenische Abendandacht/Vesper;
  • am Sonntag um 10.30 Uhr mit einem ökumenischen Festgottesdienst
  • ab 12 Uhr mit gemeinsamem Mittagessen als Solidaritätstafel.

Bis zum Festwochenende wird die Ausstellung „Der Rote Faden der alles verbindenden Liebe Gottes“ (Eröffnung am 1. September) von Sigrid Allewelt-Schanter im evangelischen Kirchenraum zu sehen sein.

Darüber hinaus haben wir einige Zeitzeugen der letzten 50 Jahre befragt. Die Ergebnisse sind an diesem Wochenende zu lesen. Einige Zeitzeugen aus unterschiedlichen Jahrzehnten stehen Ihnen am Sonntag, 22. September, von 12 bis 14 Uhr auch live zum Gespräch zur Verfügung.
Eine Zeitleiste mit Bildern und Texten erinnert an viele Veranstaltungen, Menschen und Begegnungen in diesem Haus.

Für die Zukunft wollen wir uns auch der Frage stellen, was die Herausforderungen für das Ökumenische Zentrum in diesem Stadtteil Kaltenmoor und in der Stadt Lüneburg sind.

Wir freuen uns sehr, wenn Sie mit uns feiern.

Johannes Honert, Pastoralreferent

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“, 2024/2, S. 18.)

„Der Rote Faden der alles verbindenden Liebe Gottes“ – Ausstellung im ökumenischen Zentrum (2024)

Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums des Ökumenischen Zentrums St. Stephanus kann man dort vom 1. bis zum 22. September 2024 eine meditative Ausstellung besuchen. Thema der Ausstellung ist: „Der Rote Faden der alles verbindenden Liebe Gottes

Es werden 20 Werke von Sigrid Allewelt-Schanter gezeigt, die religiöse und damit verbundene farbtheoretische Gesichtspunkte aufgreifen.
Die Bilder dieser Ausstellung sollen einstimmen auf das Miteinander-Verbunden-Sein von Gott, seiner Schöpfung und den Menschen.
Die Farben des Regenbogens sind die bunten Farben dieser Welt, die wir Menschen mit unseren Augen wahrnehmen.
Gleichzeitig ist der Regenbogen Zeichen der Versöhnung Gottes mit den Menschen. Beide Aspekte verschmelzen im Thema der Ausstellung.
Einige Bilder mit vielen Goldtönen fallen aus dieser Farbpalette heraus. Das metallene Gold wird hier als Farbe der Heiligung, des Heilwerdens oder des Heils verwendet und verweist auf eine transzendente, das Leid der Welt überwindende Wirklichkeit.

Besichtigung der Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Ökumenischen Zentrums oder nach vorheriger Anmeldung unter 01 63 /918 13 56

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“, 2024/2, S. 18.)

Verstärkung für das Team der Küster/innen gesucht

Für St. Stephanus suchen wir dringend Verstärkung für das Team der Küster/innen. Wer Interesse hat, diesen Dienst zu übernehmen, melde sich bitte im Pfarrbüro. Eine ausführliche Einweisung erfolgt natürlich.

St. Stephanus ist als erstes ökumenisches Zentrum in Deutschland entstanden und wurde 1974 eingeweiht. Deshalb werden wir vom 20. bis 22. September 2024 unser 50-jähriges Gemeindejubiläum feiern können.

Von hier aus können Sie

Das ökumenische Gemeindezentrum St. Stephanus in Lüneburg ist wie folgt zu erreichen:

Solitafel in St. Stephanus (25. September 2023)

Nach der gelungenen Solitafel im Clamartpark, in direkter Nachbarschaft zur St. Marien-Kirche, fand am 25. September auch eine Solitafel im Ökumenischen Gemeindezentrum St. Stephanus in Kaltenmoor statt.

Gemeinsam vor Ort, organisiert von Pastoralreferent Johannes Honert und Diakon Helmut Strentzsch, konnten dem Event nicht einmal das herbstliche Wetter und der unregelmäßig einsetzende Regen etwas anhaben: Kurzerhand wurde die Veranstaltung einfach nach innen verlegt, wo dann gemeinsam in der evangelischen Kirche gegessen wurden.

Etwa 200 eingeladene und spontan dazugekommene Gäste genossen das von Ehrenamtlichen selbstgemachte Fingerfood, nach dem es dann ein leckeres Mittagessen gab. Serviert wurde Geschnetzeltes und Gemüsecurry mit Reis, dazu gab es Getränke.

Nach und während des Essens war auch für Unterhaltung gesorgt. Tina Ohlhagen sorgte für live gespielte Musik, zwei ukrainische Frauen für eine Tanzeinlage. An den Tischen wurde viel geredet und so mancher und manche kam mit Menschen ins Gespräch, mit denen man vorher noch nie ein Wort gewechselt hatte – obwohl man vielleicht Tür an Tür wohnt.

Auch die Frage „Was ist Solidarität für Sie?“ beschäftigte die Menschen und es wurde ausgiebig darüber diskutiert. So beschrieb es zum Beispiel Eva Maria Goldt-Klimkeit folgendermaßen: „Solidarität ist für mich, dass man den Anderen sieht, und sieht, dass der Andere mich braucht.“

Besser hätte es Godehard, der von 1022 bis 1038 Bischof von Hildesheim war, nicht ausdrücken können. Ihm zu Ehren begeht unser Bistum zur Zeit das Godehard-Jahr. Neben vielen Verdiensten wird Godehard vor allem für sein Engagement für sozial benachteiligte und arme Menschen gerühmt. Die Solitafeln, die im ganzen Bistum stattfinden, sollen daran erinnern.
Die Solitafeln an 30 verschiedenen Orten sind eine Aktion des Bistums Hildesheim und des Caritas-Diözesanverbandes im Rahmen des Godehard-Jahres, in St. Stephanus ökumenisch verantwortet. […]

Sören Schnieder

Fotos von dieser Solitafel finden Sie hier.

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2022/3, S. 5.)

Gemeinsam an einem Tisch: Solidarität geht (zur Solitafel im September 2022)

Dem heiligen Bischof Godehard lag die Armenfürsorge sehr am Herzen. Zugleich war es ihm wichtig, nah bei den Menschen zu sein. Diese beiden Anliegen hat Bischof Heiner aufgegriffen und dazu aufgerufen, in unserem Bistum an mindestens 30 Orten sogenannte „Soli(daritäts)-Tafeln“ anzubieten.

Ziel ist es dabei, ganz unterschiedliche Menschen an einen Tisch zu bekommen: arm und reich, alt und jung – ganz unabhängig davon, ob sie der Gemeinde nahestehen. Es geht darum, sich auch mit den Menschen an einen Tisch zu setzen, die man (noch) nicht kennt und mit denen man sonst nicht unbedingt gemeinsam essen würde.

In einer Arbeitsgruppe wurde diese Idee aufgegriffen und wir haben beschlossen, in Lüneburg im Godehard-Jahr gleich zwei Solitafeln durchzuführen.

  • Die erste Solitafel findet am Samstag, den 10. September 2022, ab 13 Uhr im Clamartpark statt.
  • Die zweite Solitafel soll am Sonntag, den 25. September 2022, ab 12 Uhr anlässlich des Gemeinde-Geburtstags in St. Stephanus auf dem St.-Stephanus-Platz durchgeführt werden.

Neben einem guten Mittagessen wird es eine musikalische Gestaltung und auch Angebote für Kinder und Familien geben. Seien Sie ganz herzlich willkommen!

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2022/2, S. 11.)

Es ist geschafft – wir können wieder gemeinsam Mahl halten! (Küche in St. Stephanus) (Artikel von 2016)

Unsere Küche im Ökumenischen Gemeindezentrum St. Stephanus ist nach acht Wochen Umbauzeit wieder für die vielen verschiedenen Benutzer, allen voran das Café Contact, offen.
Nach 42 Jahren war die Küche verbraucht und entsprach in keiner Weise mehr den hygienischen und technischen Vorschriften.

Ein kleines Planungsteam hat sich mit den verschiedenen Wünschen, Vorgaben und dem Machbaren beschäftigt und geplant. Die Handwerker haben prima und zügig Hand in Hand den Küchenum- und -einbau umgesetzt.
Sponsoren wie die VGH, die Sparkassenstiftung Lüneburg, der Fördertopf Soziale Stadt sowie der Förderverein in und um St. Stephanus haben sich großzügig beteiligt. Die evangelische und die katholische Kirche haben die Grundinstallationen bezahlt. Aber auch private Spender und mehrere Aktionen der beiden Kirchengemeinden haben dazu beigetragen, dass das „dritte Herz“ unserer Gemeinde wieder voll funktionsfähig ist und wir alle zu fröhlichen Mahlzeiten zusammenkommen können.

Danke an alle Beteiligten!

Carola Mädge

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2016/3, S. 17.)

Ein Förderverein in St. Stephanus – Wozu soll der gut sein? (Artikel von 2015)

Fördervereine kennt man in Lüneburg beim Wasserturm oder bei den großen mittelalterlichen Kirchen. Aber was macht ein Förderverein im Lüneburger Stadtteil Kaltenmoor?

Vor zehn Jahren wurden im Bistum Hildesheim verschiedene Kirchengemeinden zu großen Pastoralräumen zusammengelegt. Auch St. Stephanus war davon betroffen. Deshalb gründete sich damals der überkonfessionelle „Förderverein in und um St. Stephanus e.V.“. Dieser Verein möchte die Anliegen und Besonderheiten von St. Stephanus würdigen und unterstützen.

St. Stephanus ist nicht nur das erste ökumenische Gemeindezentrum, sondern das einzige, das beiden Konfessionen zur ideellen Hälfte gehört. Dazu kommt die Lage im Lüneburger Stadtteil Kaltenmoor. In Kaltenmoor sind Menschen aus den verschiedensten Kulturen und sozialen Schichten beheimatet. Ziel des Fördervereins ist es vor allem, Begegnungsräume für die Menschen des Stadtteils und der Kirchengemeinde zu schaffen.

Sichtbar wird der Verein als Träger des „Café Contact“. Hier arbeiten etwa 15 ehrenamtliche Frauen aus Polen, Syrien, dem Irak, der Türkei, aus Italien und Deutschland. Das Café lädt zu drei Öffnungszeiten ein: jeweils montags und freitags vormittags zum Frühstück und am Mittwochnachmittag zu Kaffee und Kuchen.

Der Verein ist außerdem Träger des Kleiderkellers. Auch dieser wird ausschließlich von Ehrenamtlichen betrieben. Im Kleiderkeller können Kleiderspenden abgegeben werden. An zwei Öffnungszeiten in der Woche kann für einen kleinen Geldbetrag Kleidung für Erwachsene gekauft werden. Durch diese gebrauchten Sachen wird die Umwelt entlastet, und unsere Kunden können gleichzeitig Geld sparen. Im Seminarraum stehen PCs zur Verfügung. Wer möchte, kann in diesem Computertreff „crosspoint“ im Internet surfen oder Mails schreiben. Auch diese Aktivität fördert der Förderverein. Im und vor dem Gemeindezentrum gibt es außerdem ein kostenloses und freies WLAN.

Neue Mitglieder des Fördervereins oder neue ehrenamtliche Mitarbeiter sind gerne gesehen. Der Mitgliedsbeitrag beläuft sich auf 20 Euro pro Jahr. Erreichbar ist der Vereinsvorstand per E-Mail.
Olaf Forberger
(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2015/2, S. 15.)

40 Jahre St. Stephanus (Artikel von 2014)

St. Stephanus ist 40 Jahre alt geworden. Wir haben drei Tage gefeiert und es waren erlebnisreiche, schöne und manchmal auch überraschende Tage voller Begegnungen.

Der Freitagabend begann mit einer Vesper, bei der deutlich wurde, wie reich wir in St. Stephanus beschenkt sind. Das Evangelium wurde auch auf Aramäisch vorgetragen und der vietnamesische Chor sang den Psalm 23 derartig schön, dass man tatsächlich Gänsehaut bekam. In der Predigt von Dr. Haite, Vorsitzender der Ökumene-Kommission, wurden wir als „Kundschafter der Ökumene“ daran erinnert, dass wir beauftragt sind, das, was wir an ökumenischen Schätzen entdeckt haben, auch weiterzugeben.
Im Anschluss an die Vesper gab es von Pastoralreferent Spangenberger einen Impulsvortrag zum Thema Ökumene, in dem deutlich wurde, dass sich in den letzten Jahrzehnten doch einiges bewegt hat. Wir betonen im Umgang miteinander nicht mehr das Trennende, sondern fühlen uns in den Anderen ein.
Das Improvisationstheater „Steife Brise“ sorgte mit Szenen aus dem (ökumenischen) Gemeindealltag für allgemeine Heiterkeit. Es tat gut, gemeinsam zu lachen.

Der Samstag stand im Zeichen des Kinderbibeltages, bei dem die Kinder spielerisch und aktiv biblische Geschichten erkunden konnten.
Am Abend hat die Ökumene beim Tanzen bewiesen, wie spontan und flexibel sie ist … Sie steckt eben doch voller Überraschungen!

Beim Festgottesdienst am Sonntag mit der Predigt von Landessuperintendent Rathing ging es sowohl um die Vergangenheit als auch um die Zukunft. In der Vergangenheit wird deutlich, dass es ein Segen war, dass wir gemeinsam losgehen konnten. Für die Zukunft ist klar, dass wir auf verschiedenen Ebenen – sozial, gesellschaftlich und spirituell – gemeinsam in der Verantwortung stehen. Die anschließenden Grußworte machten noch einmal deutlich, dass St. Stephanus in verschiedener Hinsicht sowohl für den Stadtteil als auch für die Wahrnehmung ökumenischer Belange wichtig und war ist.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen konnte das Gemeindejubiläum bei guten Begegnungen, Spaß und Spiel ausklingen.

Ein Besuch der beiden Ausstellungen „40 Jahre St. Stephanus“ und „Gesichter des Christentums“ machte deutlich, wofür St. Stephanus steht:

Ja, wir sind hier in ökumenischer Weise Kirche vor Ort, aber wir sind auch Teil der Weltkirche.

Melanie Töwe

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2014/3, S. 8.)

Unterwegs in eine neue Welt - 40 Jahre Ökumenisches Gemeindezentrum St. Stephanus (Artikel von 2014)

Gemeindegeburtstag vom 26. bis 28. September: St. Stephanus wird 40!

Ein großes Programm, eine Feier über drei Tage: Was erwartet uns?

  • Den Auftakt bildet am Freitag, dem 26. September, um 18.00 Uhr eine Ökumenische Vesper. Nach einem kleinen Imbiss geht es weiter mit „frischem Wind und steifer Brise“: Pastoralreferent Hans-Georg Spangenberger (Hameln) hält einen Vortrag über Erfahrungen im ökumenischen Miteinander. Mit dem Hamburger Improvisationstheater „Steife Brise“ soll sodann dem ökumenischen Lachen die Bühne gehören.
  • Der Samstag gehört vor allem den Kindern. In der Zeit von 11.00 bis 16.00 Uhr erwartet sie ein ökumenischer Kinderbibeltag. Ab 19.00 Uhr heißt es dann für alle: „Die Ökumene tanzt“.
  • Der ökumenische Festgottesdienst am Sonntag um 10.30 Uhr steht wie das gesamte Wochenende unter dem Motto: „Unterwegs in eine neue Welt“. Die Predigt hält Landessuperintendent Dieter Rathing. Der evangelische St.-Stephanus-Chor wird den Gottesdienst musikalisch mitgestalten. Anschließend sind alle zur Begegnung mit den Gruppen im Ökumenischen Zentrum eingeladen. Ein leckeres Essen, Kaffee und Kuchen sowie Angebote für Kinder erwarten die Geburtstagsgäste.

Eingerahmt wird das Jubiläum von zwei Ausstellungen:
Die Wanderausstellung „Gesichter des Christentums“ (Eröffnung am Sonntag, den 21. September […]) über die Vielfalt des Christentums in Niedersachsen und eine Ausstellung über die Entwicklung unseres Ökumenischen Zentrums in über 40 Jahren aktivem Gemeindeleben. Auch sie bietet viel Informatives und wird manche Erinnerung wecken.

Freuen Sie sich mit auf ein ereignisreiches, gesegnetes Wochenende!

Stolze/Hanke

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2014/2, S. 5.)

Ökumene in St. Stephanus – wie es anfing (Artikel von 2014)

Nicht irgendwo am Rand und jede für sich sollten beide Kirchen Platz finden, sondern zentral, sagten die Stadtplaner. Und wenn schon, dann unter einem Dach, sagten die längst ökumenisch gesonnenen Gemeindeleitungen von St. Marien (katholisch) und St. Johannis (evangelisch), vertreten durch den evangelischen Superintendenten Wolckenhaar und den katholischen Pfarrer Husse.
Der Braunschweiger Architekt Hafkemeyer begann zu zeichnen, noch sehr „vorsichtig“ ökumenisch. Dem Lüneburger Architekten von Mansberg gelang eine deutlich ökumenischere Weiterentwicklung.

Den Kirchenleitungen war diese Entwicklung unheimlich. „Warum sollten die Katholiken einen größeren Kirchenraum bekommen als die Evangelischen?“, fragte das Landeskirchenamt. „Weil da viel mehr hingehen!“, antworteten wir. Aber der katholische Altar müsse auf katholischem Grund und Boden stehen, hieß es vom Generalvikariat. Prompt kolorierte das Landeskirchenamt einen Grundriss mit drei Farben „kath.“, „ev.“ und „ök.“. Wir aber wollten keine „Zonen“, sondern gemeinsames Eigentum.

Drei angesehene Katholiken setzten dies in Hildesheim durch: die Herren Reifenberg, Faulhaber und Etzler. So braucht z. B. der Ökumenische Verwaltungsausschuss, wenn es durchregnet, nicht herauszufinden, ob das Leck im Dach katholisch oder evangelisch ist. Er verwaltet das Zentrum „ideell zu gleichen Teilen“.

Ein Beispiel für die ökumenische Konzeption: Als es um die Fenstergestaltung in der Marienkapelle ging, fragte der katholische Pfarrer Meyer seine evangelischen Kollegen, ob eine Darstellung der Marienlegende sie störe. Die Antwort: Gestaltet euren Kirchenraum katholisch ohne Abstriche – ihr sollt euch als Katholiken wohl fühlen; wir muten euch dementsprechend eine evangelische Gemeinde ohne Abstriche zu.

Die Erfahrung zeigte, dass ein konfessionell geprägtes Bewusstsein und Lebensgefühl nicht ausschließt, zugleich eine „ökumenische Identität“ zu haben. „Die Evangelischen werden evangelischer, die Katholiken katholischer und beide gemeinsam ökumenischer“, schrieben Superintendent Voigt und ich in einer evangelischen Zeitschrift.

Eckhard Fedrowitz

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2014/2, S. 3.)