St.-Godehard-Kirche

St. Godehard, Amelinghausen

 

St. Godehard

Gärtnerweg 10

21385 Amelinghausen

60 Jahre St. Godehard

Die Kirche St. Godehard in Amelinghausen feiert in diesem Jahr einen runden Geburtstag. Vor 60 Jahren, am 31. Mai 1962 zum Fest Christi Himmelfahrt, wurde St. Godehard durch Bischof Heinrich Maria Janssen geweiht. St. Godehard wurde 1962 als Patron der Kirche ausgewählt, um damit die Verbundenheit zum Bistum und zum zentralen Bischof und dessen Heiligen zum Ausdruck zu bringen. Viele Menschen, die nach ihrer Flucht als Katholiken ihre Heimat verlassen hatten und in der Lüneburger Heide um Amelinghausen herum geblieben waren, konnten nun endlich wieder in ihrer katholischen Kirche als Gemeinschaft zusammenkommen und Gottesdienst feiern.

Vor dem Krieg lebten im Umland von Lüneburg nur sehr wenige Katholiken. Für den Gottesdienstbesuch nahmen die Menschen in dieser Zeit sehr weite und beschwerliche Wege nach Lüneburg in die St.-Marien-Kirche auf sich. Mit der Flucht als Folge des Zweiten Weltkrieges änderte sich dies erheblich. Auf dem Lande lebten jetzt überall viele Katholiken, die keine Kirche mehr in ihrer Nähe hatten.

Mit Unterstützung des Bonifatiuswerkes wurde die Kirche in der damaligen Gemeinde Sottorf gebaut. Es war neben der Pella-Kirche, der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), die zweite Kirche im Ort. Später, nach der Gemeindegebietsreform, entstand dann die Gemeinde Amelinghausen. Hier können sich Christen in den beiden schon genannten Kirchen und in St. Hippolit als Gemeinde zur Pflege der Gemeinschaft, zum Gebet und Gottesdienst versammeln.

Schon damals in den 60er Jahren hatte man für diese Kirche kein Pfarrhaus vorgesehen. Es gab nur einen Gemeinderaum mit Küche und Toiletten direkt unter der Kirche. Dies bot sich als kostensparende kompakte Art einer Kirche an und ist heute in Zeiten des Priestermangels und von mehr Nachhaltigkeit immer noch up to date. Die Kirche passt zu den Erfordernissen der heutigen Zeit. Sich einen Priester und andere Hauptamtliche einer Kirchenadministration mit mehreren Kirchen zu teilen, ist seit der ersten Kirchenweihe hier schon lang geübte Praxis und heute mehr gefragt denn je.

Eine Jubiläumsschrift aus Anlass des 25-jährigen Bestehens belegt, dass die Filialgemeinde St. Godehard bis Ende der 80er Jahre entsprechend ihrem Einzugsgebiet südlich von Lüneburg aktiv und der Kirchort rege in Anspruch genommen wurde. In zweijährigem Rhythmus wurden über 20 Kinder auf die Erstkommunion vorbereitet; die Feier war jeweils ein großes Gemeindefest. Jährlich wurden etwa 12 Kinder getauft und sechs Trauungen vollzogen. Es gab Messdienergruppen unterschiedlicher Altersgruppen, aber auch regelmäßige Aktivitäten von Männern, Frauen und Senioren. Einzelne Familien wie die Kremers – Mutter Kremer hielt die Kirche über viele Jahre sauber und in Schuss, Sohn Alfred war lange Jahre unser Küster – sind tragende Säulen der Kirche in den frühen Jahren.

Heute ist St. Godehard eine sehr kleine Gemeinschaft von katholischen Christen aus allen Teilen Deutschlands, aber auch aus dem Ausland, die sich in einer Zeit des Zweifels am Glauben, aber noch viel mehr der Bedrängnis für die Kirche nach neuen Wegen sehnen. Wir setzen sehr großes Vertrauen darauf, dass der nun in der Kirche beschrittene Synodale Weg dafür sorgt, dass bald wieder mehr Menschen Hoffnung und Vertrauen in eine christliche Gemeinschaft setzen und eine kleine Gemeinde wie St. Godehard ein Kristallisationspunkt für das Zusammenfinden werden kann.

Der Kreis der Aktiven am Kirchturm St. Godehard ist überzeugt, dass nur durch gemeinsames Tun und Mitwirken eine katholische Kirche in der Lüneburger Heide bleibt und nicht dem Rückzug von Kirche und christlicher Gemeinschaft vor Ort zum Opfer fallen muss. Das Lokale Leitungsteam und tatkräftige Unterstützer sorgen heute in sehr konstruktiver Abstimmung mit dem Pfarrer und der Pfarrei St. Marien dafür, dass regelmäßig Gottesdienste und Gemeindeleben in der Heide fortbestehen.

Dr. Wilke Griep

(Der Text stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 1/2022, S. 5)

St. Godehard und die Pandemie

Das Lokale Leitungsteam (LLT) war auch während der Pandemie aktiv, unsere kleine christliche Gemeinschaft hat gearbeitet. Jeder hat sich seinen Möglichkeiten entsprechend eingebracht.

Gottesdienste wurden gefeiert, als es wieder möglich war. Es wurde geplant, geordnet, desinfiziert, Rundwege in der Kirche angelegt, auf Abstand geachtet und im Notfall Masken verteilt.

Die Kirche war geöffnet, ein Schließplan wurde angelegt. Eine Kerze brannte zum Gedenken an die Opfer der Pandemie. Kleine Andachten lagen bereit, um gebetet zu werden.

Gottesdienste, auch Tiersegnungen und Erntedankfest, die großen Feste – wie Weihnachten und Ostern – wurden draußen im Garten gefeiert. Dazu waren viel Organisation und Vorbereitung nötig. Große Unterstützung haben wir erfahren. Allen herzlichen Dank dafür.

Am 14. April 2020 begann Firma Ludolph mit den Elektro-Arbeiten im Gemeindesaal. Danach wurde die Decke gestrichen und die dort entstandenen Probleme gelöst. Die Wände wurden gestrichen, sogar die Türen wurden abgeschliffen und lackiert. Gardinen, der Vorhang und Kissen wurden genäht, ein neuer Fußboden wurde verlegt. Und das alles in Eigeninitiative, mit viel ehrenamtlicher Unterstützung, wo es nötig war.

Vielen Dank allen, die dazu beigetragen haben, dass der Gemeindesaal in neuem Glanz strahlen kann. Nun werden wir ihn wieder mit Leben erfüllen.

Dr. Wilke Griep

(Der Text stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 1/2022, S. 11)

Die St.-Godehard-Kirche in Amelinghausen wurde am 31. Mai 1962 als Filialkirche der Pfarrgemeinde St. Marien in Egestorf durch Bischof Heinrich Maria Janssen geweiht. Seit 2004 ist sie Bestandteil der katholischen Pfarrgemeinde St. Marien in Lüneburg.

Von hier aus können Sie

Die St.-Godehard-Kirche in Amelinghausen ist wie folgt zu erreichen: