Teerunde der Religionen

Religionen im Gespräch

An vielen Orten der Welt sind sich Vertreter der Religionen spinnefeind. In einigen Ländern kämpfen radikale Muslime für einen Gottesstaat, in anderen Ländern werden Christen verfolgt und mit dem Tode bedroht.

In Lüneburg versuchen wir anders miteinander umzugehen. Auf Initiative von Frau Superintendentin Schmid gibt es seit einigen Jahren die „Teerunde der Religionen“. Sie trifft sich regelmäßig in den unterschiedlichen Gemeinden zum Austausch. Was bewegt die anderen gerade? Wo sollten wir uns als Religionen gemeinsam positionieren?

So gab es im vergangenen Jahr eine gemeinsame Postkarte mit einem Neujahrsgruß und dem gemeinsamen Wunsch nach Frieden. Zuletzt hat die Teerunde im Januar anlässlich des Holocaust-Gedenktages ausdrücklich die Bedeutung der neuen Synagogen-Gedenkstatte am Schifferwall zum Ausdruck gebracht.

Zur Teerunde gehören neben Vertreter*innen der evangelisch-lutherischen, der evangelisch-reformierten, der evangelisch-freikirchlichen und der katholischen Kirche auch Mitglieder der muslimischen Gemeinden in Lüneburg: der DITIB-Gemeinde, der arabisch-sprachigen Al-Sahaba-Gemeinde, der Ahmadiyya Muslim Jamaat, des Sufi-Zentrums sowie der Bahai-Gemeinde.

Am 19. Februar 2019 hatte die Teerunde der Religionen erneut zu einem Abend „Religionen im Gespräch“ ins Lüneburger Glockenhaus eingeladen. An dem Abend, an dem diesmal die Christen aller Gemeinden recht schwach vertreten waren, ging es um einen Austausch über „Rituale am Anfang und am Ende des Lebens“ in den verschiedenen Religionen. Am Ende stand für viele das Fazit: Es war ein sehr interessanter und inspirierender Abend. Wir haben viel mehr gemeinsam als gedacht. Es lohnt sich, weiter im Gespräch zu bleiben und nicht nur übereinander, sondern vielmehr miteinander zu sprechen.

Carsten Menges

Dieser Text stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 1/2019, S. 12.