St.-Ursula-Schule

Katholische Grundschule in staatlicher Trägerschaft

 

St.-Ursula-Schule

Sankt-Ursula-Weg 5

21335 Lüneburg

Telefon: 04131 / 309 79 30

Fax: 04131 / 309 79 44

E-Mail

Wir bieten Ihnen in den Einrichtungen der katholischen Kirche in Lüneburg eine Betreuung Ihrer Kinder von der Wiege bis zum Grundschulalter an.

Die St.-Ursula-Schule ist eine Grundschule katholischen Bekenntnisses in staatlicher Trägerschaft. Sie liegt in der Stadtmitte Lüneburgs und hat als Angebotsschule mit konfessioneller Ausrichtung kein festes Einzugsgebiet. Mithilfe mehrerer ineinandergreifender Konzepte will sie den heutigen Anforderungen an eine inklusive Schule mit einem hohen Anteil an eigenverantwortlichem Lernen gerecht werden.

Die St.-Ursula-Schule arbeitet eng mit der KiTa in St. Marien sowie dem Kinderhort St. Marien, aber auch mit der Kirchengemeinde St. Marien zusammen.

Hier finden Sie den Förderverein der St.-Ursula-Schule.

Die St.-Ursula-Schule Lüneburg ist wie folgt zu erreichen:

„Bei euch aber soll es nicht so sein“ – Die St.-Ursula-Schule (Artikel von 2019)

Die St.-Ursula-Schule ist wie jede andere Grundschule, aber trotzdem irgendwie anders.

Die St.-Ursula-Schule ist laut, grell und bunt! Sie ist bevölkert von Piraten, Matrosen, Haien und anderem Meeresgetier. Die sind bewaffnet bis an die Zähne und gestylt wie Models. Sie übertreiben alles, was man übertreiben kann. Jedes Kind ist das schönste! Sie grölen und hopsen, dass die Wände wackeln, und man fragt sich: „Wo sind denn hier die Lehrer?“ Die aber sind mittendrin. Das Andere ist hier das Normale, jedenfalls heute am Rosenmontag.

Die St.-Ursula-Schule ist still, sanft und behutsam. In jeder alltäglichen Pause sieht man Kinder, die ihre Puschen ausziehen, einen Raum betreten, sich eine Decke nehmen und still hinlegen. Sie lauschen dem Brunnenplätschern, atmen zu einer angeleiteten Entspannungsübung, genießen leise Musikklänge. Brillen, Haarspangen und Uhren haben sie abgelegt, weil sie stören, wenn man einmal am Tag mit dem ganzen Körper in die Stille abtauchen will. Einmal nichts leisten, keinen Zeitdruck spüren, nichts darstellen müssen. Beim Rausgehen sagen sie: „Danke.“

Die St.-Ursula-Schule ist ganz gewöhnlich. Die Kinder lernen für Klassenarbeiten, arbeiten morgens und nachmittags ihren Lernplan ab, üben Rechtschreibung und das Einmaleins. Die Lehrerinnen nerven genauso normal wie anderswo. Manchmal sind sie angestrengt und ungeduldig, weit entfernt davon, Heilige zu sein. Aber Heilige werden hier auch gar nicht erwartet. Weder vor noch hinter dem Pult.

Laut, leise, langweilig, aufregend – lebendig soll es sein. Alles, was zum Leben dazugehört, gehört auch zum Schulleben. Nur, wer lebendig bleibt, kann sich entwickeln.

Janina Stenzel, www.st-ursula-schule-lg.de

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2019/1, S. 16-17.)

Schule als Raum für Individualität ohne Egoismus (2013)

Niemand setzt ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch wieder ab und es entsteht ein noch größerer Riss. (Mt 9,16)
Eine neue Schule möchte die St.-Ursula-Schule sein. Für neue Menschen. Jetzt sind diese Menschen 6 bis 10 Jahre alt; alt genug, um zu ahnen, dass sie in eine Welt hineingeboren wurden, die sich nicht erhalten, sondern verändern muss. Bevor Eltern uns ein Kind anvertrauen, haben sie schon alles getan, um ihm Optimismus und Selbstvertrauen zu vermitteln.

Die Welt ist ein Dorf geworden. Statt einer allgemeinen Norm haben wir es mit einer großen Vielfalt an Lebensentwürfen zu tun. Eltern üben heute darum schon sehr früh mit ihren Kindern, Entscheidungen stärker nach Werten auszurichten als nach Anpassung. Sie ermutigen ihr Kind, seine individuellen Begabungen zu leben. Es hat sich längst herumgesprochen, dass Menschen zufrieden, verantwortungsbewusst und leistungsbereit sind, wenn sie Bestätigung dafür erhalten, wozu sie von innen heraus motiviert sind. Wer Kinder so erzieht, leistet eine wertvolle Arbeit für die Zukunft einer Gesellschaft, die Dimensionen haben wird, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können. Individualisten sind gefragt. Aber keine Egoisten!

Unsere Grundschule will Raum für Individualität schaffen. Offene Anfangszeiten, jahrgangsübergreifende Projekte, freiwillige Ganztagsbetreuung und flexible Hausaufgaben stellen Übungsräume für Selbstverantwortung dar. Individualität ist hier aber keine Privatsache mehr, sondern muss vor dem Spiegel der Lerngemeinschaft reflektiert werden. Und dann sind da noch welche, die einen nicht in Ruhe lassen, wenn man sich ganz individuell vor Qualität und Anspruch drücken will: die Lehrer. Die wollen schließlich auch ihre Begabung ausleben. Und pädagogisch tätig werden.

Janina Stenzel

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2013/3, S. 9.)

Ein Jahr geschafft! (2013)

Ein Jahr im neuen Gebäude der St.-Ursula-Schule ist um. Der eckige Kasten wirkt schon irgendwie runder. Er fügt sich Schulwoche für Schulwoche in sein Schicksal und nimmt die ersten Gebrauchsspuren gutmütig hin.

An jedem Schultag nutzen ihn ca. 270 Menschen. Das sind außer 230 Schülern Hortkinder und die vielen Mitarbeiter, deren Anzahl sich seit dem Umzug verdoppelt hat. Verdoppelt hat sich auch für viele Kinder die Zeitspanne, die sie täglich in ihrer Schule verbringen. Das ganztägige Betreuungsangebot gibt es seit Februar.

Das gemeinsame Essen und die neuen AG-Angebote haben den Alltag der Schule komplexer gemacht. Neue Regelungen mussten gefunden werden, um übersichtliche Strukturen zu schaffen. Kommunikationspannen und Fehlversuche blieben auf diesem Weg keinem erspart, aber die Schulleitung strahlte Gelassenheit und Zuversicht aus – und die Freude an den schönen neuen Räumen und ihren vielen Möglichkeiten motivierte stets neu.

Die gemütliche Bücherei ist nicht nur architektonisch zentral gelegen, sie ist auch Zentrum des Schullebens und nicht mehr wegzudenken. Auf dem Südschulhof kämpfen zwischen öffentlich zugänglichen Spielgeräten Büsche und Bäume noch um ihr Überleben.
Das Jahr der Baustellen scheint vorbei zu sein. Handwerkergeräusche sind nur noch selten zu hören. Auch Baustellen in den pädagogischen Konzepten konnten wir abschließen. Im kommenden Schuljahr soll der Unterrichtsvormittag eine neue Rhythmisierung erfahren. Ab 7.45 Uhr stehen dann die Klassenlehrer für ihre Kinder bereit. Das AG-Angebot wird auch für den zweiten Jahrgang geöffnet. Die Abschaffung des 45-Minuten-Taktes macht eine natürlichere und gesündere Einteilung der Lernabschnitte möglich, die Planung ist jedoch viel aufwändiger.

Das Kollegium und Elternvertreter werteten das Schuljahr am Ende per Fragebogen aus. Eine der Fragen lautete: „Was wollen wir uns für die Zukunft vornehmen?“ An Einfällen mangelte es nicht. Aber auch diese Rückmeldung war dabei: „Vielleicht einfach mal genießen, was man geschafft hat?!“

Janina Stenzel

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2013/2, S. 2.)

Die „neue“ St.-Ursula-Schule stellt sich vor (2012)

Wenn man das neue Gebäude der St.-Ursula-Schule betreten möchte, wird man durch einen halboffenen Eingangsbereich geführt. Man befindet sich schon zwischen ihren Ziegelmauern und steht bereits unter einem Dach, muss aber noch die Eingangstür öffnen. Dann steht man in einem Flur, hier gibt es Verbindungen zu anderen Einrichtungen: Hort, Sporthalle, Musikschule. Wo fängt die Schule an und wo hört sie auf?

Früher war das anders: Ein angedeutetes Glasdächlein gab kaum Regenschutz über der Eingangstür. Man war entweder drinnen oder draußen. Und wenn man drinnen war, wurde man unvermittelt in den Strudel des Schulvormittags gesogen. Jede Ecke, jeder Winkel waren gleichzeitig Schreibplatz, Leseplatz, Gesprächsecke, Fluchtweg, Abstellkammer, Ausstellungsfläche, Spielplatz, Ruhe- und Begegnungsraum. Und natürlich schmutzig durch den allgegenwärtigen Straßenstaub.
Da es sowieso nicht möglich war, sich auf eine Aufgabe voll zu konzentrieren, gewöhnte man sich an Unterbrechungen und plötzliche Planänderungen. Wir machten aus der Not eine Tugend: übten täglich Improvisation und Spontaneität, rangen der stickigen Enge Gemütlichkeit und kommunikativen Zusammenhalt ab.
Und nebenbei verhalf uns diese Einstellung zu einer Einsicht, die die Pädagogik der St.-Ursula-Schule auf charakteristische Weise färbte: Wenn es einfach keine reibungslosen Abläufe geben kann, dürfen auch die Menschen Kanten und Ecken haben. Besonders die Menschen im Alter von 5 bis 10 Jahren.

Keines der 230 Kinder ist mit einem anderen vergleichbar und jedes braucht Ermutigung, Lob und Respekt, um sein Potenzial zu entdecken und zu entwickeln. In einem Gebäude, in dem es mehr Improvisation als Routine gibt, fängt jederzeit etwas Neues an. Wir liebten dieses Gefühl und den daraus entstehenden Ideenreichtum. Aber wir hassten es auch. Vieles kam über den Anfang nicht hinaus, Ideen versandeten auf dem Weg ihrer Umsetzung, und mit ihnen verpuffte viel physische und psychische Kraft.

 

Wo konnte man hier eigentlich mal zu Ruhe und Besinnung kommen? Soll der Neu-Anfang der Schule wirklich eine Zäsur sein? Wo genau liegt eigentlich der Anfang der „neuen“ Schule?

 

Es gibt zwei Sorten von Anfängen: die, die man bewusst als Eintritt in eine neue Phase feiert, und die, die man rückblickend ausmacht, wenn man nach Erklärungen dafür sucht, wie etwas geworden ist. Der eine kann Programm sein, aus Vorsätzen und Versprechen bestehen. Der andere ist Erinnerung, der Grundstein, aus dem die Gegenwart tatsächlich gebaut ist.
Wie werden unsere nachfolgenden Kolleginnen einst ihre Schule und deren Anfang verstehen? Wie wird sie den Kindern erscheinen, die jetzt geboren werden und für die es natürlich gar keine „neue“, sondern einfach nur ihre Schule sein wird?
Als im Jahr 2008 im Stadtrat der Neubau beschlossen wurde, geschah das aus Sachzwängen: Das alte Gebäude war baufällig, Fluchtwege fehlten, und eine Mensa für den Ganztagsbetrieb konnte man auf dem kleinen Gelände auch nicht mehr anbauen. Die Stadtkasse war aber leider leer und die Kirchenkasse streng genommen nicht zuständig.

 

Wir hatten viele Wünsche und Hoffnungen: Ein neues Gebäude sollte uns nicht mehr zwingen, unsere Pädagogik gegen es, sondern uns erlauben, sie mit ihm umzusetzen. Wir wollten unsere Werte, unsere Ideale mitnehmen und ihnen endlich den Raum geben, den sie brauchen.
Als die ersten Gespräche mit dem Architekten Tobias Kister stattfanden, durften wir dabei sein. „Wir“ – das war eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Schulleitung, Lehrerinnen und Eltern. Auch das war keine Selbstverständlichkeit, denn wir sind „nur“ die Nutzer und nicht die Auftraggeber.
Herr Kister schaffte tatsächlich das Wunder, es allen möglichst recht zu machen: Schlicht, ökonomisch und praktisch ist sie geworden, die „neue Sankt Ursula“, aber in dem „Flachdach-Schuhkarton“ stecken überraschende Details. Unsere Ecken und Winkel finden wir wieder, die Bücherei hat endlich einen angemessenen Platz.

 

Und auch die Besinnung: Ganz versteckt und dennoch mittendrin – groß, hell und weit ist der Raum der Stille. Wer ihn finden will, muss ihn suchen. Hier ist ein Ort geschaffen, der nicht mit neuen Bildern und Botschaften auf uns einredet. Hier können wir unsere innere Tafel abwischen und unsere eigenen Fragen darauf schreiben. Und vielleicht eine Antwort finden. Oder zumindest den Anfang einer Antwort.

 

Janina Stenzel

 

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2012/3, S. 9.)

Kinder auf dem Weg nach Bethlehem – Bei uns in der St.-Ursula-Schule (Artikel von 2011)

Die Adventszeit ist die Vorbereitung auf die Ankunft des Christkindes. Auch die zur Gemeinde gehörenden Institutionen wie die KiTa St. Marien, der Hort St. Marien und die St.-Ursula-Schule bereiten sich in dieser Zeit auf Weihnachten vor.

Bei uns in der St.-Ursula-Schule beginnt die Vorbereitung auf den Advent bereits im November: Die Herbstdekoration mit Drachen und bunten Blättern verschwindet aus den Fenstern und Klassenräumen. Für die ganze Schule wird ein Projekttag eingeplant: Klassenübergreifend wird die Schule dekoriert; ein Duft von Tannengrün und Bienenwachs durchzieht die Räume …

So sieht die St.-Ursula-Schule am zweiten Adventswochenende ganz verändert aus. Dann wird ein großes Schulfest gefeiert. Anders als bei Sommerfesten ist die Atmosphäre aber eher ruhig und besinnlich: Wir singen gemeinsam; es wird musiziert und gebastelt; man kann erschnuppern, wie es im Advent riecht, wie sich der Advent anhört, wie er schmeckt und wie er sich anfühlt. Auch die Kinder des Hortes St. Marien sind eingeladen.

Eine heimelige Beleuchtung schaffen wir in den Fluren durch Lichterketten und durch den morgendlichen Verzicht auf die normale Beleuchtung.
Zu Beginn jeder Adventswoche trifft sich die ganze Schulgemeinschaft in unserer Aula. Jeweils eine Klasse bereitet das Adventssingen vor. Hier wird das Augenmerk der Kinder auch auf weitere Feste der Adventszeit gelenkt, wie z.B. das Fest der heiligen Lucia, der heiligen Barbara und des Bischofs Nikolaus.

Eine lange Tradition hat unsere Teilnahme am Singspiel „Nikolaus in Nicolai“. Kinder aus verschiedenen Nationen stellen die „Besatzung“, die den Bischof Nikolaus auf seiner Fahrt auf der Ilmenau begleitet; Schüler der St.-Ursula- und der Heiligengeistschule bilden gemeinsam einen großen Chor. Mit der Kantorei der Nicolai-Gemeinde wird in Liedern und Spielszenen die Geschichte des Piratenüberfalls auf die Stadt Myra erzählt.

Am letzten Schultag vor Weihnachten spielen zwei Gruppen den Kindern der Kita St. Marien und ihren Mitschülern ein Krippenspiel vor. Im Rahmen einer AG wird dieses ein halbes Jahr lang eingeübt. So kann es Besuchern der Schule auch schon im September passieren, dass ihnen ein vielstimmiges „Frohe Weihnachten“ entgegenschallt … Das Krippenspiel wird am Heiligen Abend in St. Marien und St. Stephanus aufgeführt.

So endet bei uns in der St.-Ursula-Schule die Adventszeit; aber beginnen möchten wir diese gern mit Ihnen gemeinsam: Daher laden wir Sie herzlich ein zu Kaffee und Kuchen an unserem Advents-Schulfest am Freitag, dem 9. Dezember ab 15.00 Uhr.

Anke Axmann-Kühl, Maike Erwig

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2011/3, S. 5.)