Carsharing und klimafreundliche Mobilität

Projekt des Arbeitskreises „Laudato si“: Carsharing und klimafreundliche Mobilität

Logo des Arbeitskreises „Laudato si“ in St. Marien

Projekthüter

Christof Ungerath

E-Mail

E-Mail des AK „Laudato si“

Ihre Ideen und Anregungen rund um das Anliegen von „Laudato si“ nehmen wir vom AK „Laudato si“ gerne entgegen per E-Mail.

Projekt Carsharing und klimafreundliche Mobilität

Im 6. Kapitel der Enzyklika „Laudato si“ schreibt Papst Franziskus:

„Die Erziehung zur Umweltverantwortung kann verschiedene Verhaltensweisen fördern, die einen unmittelbaren und bedeutenden Einfluss auf den Umweltschutz haben, wie etwa die Einschränkung des Wasserverbrauchs, die Trennung der Abfälle, … öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder ein Fahrzeug mit mehreren Personen zu teilen.“ (Enzyklika „Laudato si“ Nr. 211)

In Lüneburg gibt es bereits viele Initiativen, die sich für umweltfreundliche Mobilität einsetzen. Wenn Sie zum Thema Carsharing in Lüneburg mehr erfahren möchten, lade ich alle Interessierten zu einer Inforunde bei Cambio in Lüneburg ein und wir hören dabei Vieles über Möglichkeiten klimafreundlicher Mobilität in unserer Stadt und in der Metropolregion.

Mit jedem Kilometer, den ich umweltfreundlicher zurücklege, leiste ich meinen Beitrag für einen bewohnbaren Planeten und kann Vorbild sein für klimaschonendes Verhalten.

Unsere Erfahrungen mit der Elektromobilität (Artikel von 2021)

Es ist in den vergangenen dreieinhalb Jahren immer wieder passiert: Wenn ich mit meinem Auto vorbeifuhr, schauten Menschen erstaunt. Ein VW-Passat? Den hört man ja gar nicht …
Seit Sommer 2017 fahre ich einen Passat GTE, d. h. ein Hybrid-Modell mit Benzin- und Elektromotor. Der Vorteil bei dem Modell: Im Hybrid-Modus entscheidet das Fahrzeug selbst, welche Antriebsweise am wirtschaftlichsten ist, aber ich kann auch rein elektrisch fahren, z. B. in der Stadt. Immer wieder wurde ich gefragt: Wie zufrieden sind Sie denn mit dem Fahrzeug? Wie weit kann der elektrisch fahren? Wie ist das mit dem Laden?
Ich stelle fest: Das Interesse an der Elektromobilität ist groß, aber die Unsicherheit ist es auch. Bis 2017 fuhr ich VW-Modelle mit Erdgas-Antrieb. Vom Passat gab es dann nur noch das Hybrid-Modell, also stieg ich um. Ich gebe zu: Bei vielen dienstlichen Fahrten nach Hildesheim oder Hannover war es mir doch lieber, mit dem Benzinmotor letztlich auf der sicheren Seite zu sein. Schließlich unterstützt der Elektromotor beim Hybrid nur, kann rein elektrisch maximal 50 Kilometer weit fahren. Aber in der Stadt gibt es mir das gute Gefühl, keinen Lärm zu verursachen und keine Abgase auszustoßen.
Allerdings waren die ersten Erfahrungen mit dem elektrischen Aufladen ernüchternd. Zunächst gab es wenige Ladesäulen, jeder Anbieter hatte eigene Karten, das Laden per Handy-App funktionierte oft nicht oder war sehr teuer.
Das hat sich inzwischen deutlich verändert. Das Netz der Ladesäulen wird immer größer. An vielen Stellen kann man zu vernünftigen Preisen laden. Ich tanke Strom meistens mit meiner ADAC-Ladekarte, wo die Kilowattstunde meistens nur 29 Cent kostet, eine Art Roaming-Karte, die an vielen Ladesäulen funktioniert. Ich fahre inzwischen gerne elektrisch.
Das hat dazu geführt, dass ich in diesem Jahr einen Schritt weitergehe. Mit dem Auslaufen des Leasing-Vertrages wechsele ich im August zu einem vollelektrischen VW ID.4. Dazu muss die Wallbox in der Garage noch einmal ausgetauscht werden, weil die alte mit 3,7 kW Leistung etwas schwach ist. Aber das nimmt man dann ja gern in Kauf, zumal es für die Wallbox eine Förderung gibt. Wer Lust hat, kann sich das Fahrzeug nach den Sommerferien gern mal anschauen oder mit mir eine Probefahrt machen. ;-)
Carsten Menges

Auch Diakon Martin Blankenburg und Norbert Krause, Mitglied unseres Kirchenvorstandes und Mitglied im Kolping-Bezirksvorstand Unterelbe, wo er auch Beauftragter für die Bewahrung der Schöpfung ist, fahren seit einiger Zeit einen vollelektrischen Renault Zoe. Wir haben sie ebenfalls nach ihren Erfahrungen gefragt.

Ich gebe es zu, geträumt habe ich von einem Tesla Modell 3, herausgekommen ist ein Renault Zoe mit 55 kW-Akku. Auslöser für die Fahrzeugwahl war das „TÜV-Sterben“ unseres geerbten Kleinwagens meiner Mutter. Da wir schon lange in der Familie über Elektromobilität sprachen, fuhr ich über das 1. Halbjahr verteilt ein halbes Dutzend E-Modelle Probe. Die „Spaßbremse“ hinterher war jedes Mal die Antwort auf die Frage nach der Lieferzeit. Ich will einfach nicht ein Dreivierteljahr auf ein Auto warten. Außer bei Renault: Die hatten mehrere E-Fahrzeuge auf Halde. Da ich vom Werteverfall von E-Autos oft gelesen hatte, war klar, dass ich ein solches erstmals in meinem Leben leasen wollte. So zahle ich jetzt drei Jahre monatlich 190 Euro für 10.000 km pro Jahr und gebe es danach wieder ab. Nachdem die erste Angst bezüglich des Nachladens geklärt ist (kostenlos bei der Theaterladesäule) und ich nun zur Sicherheit zwei Ladekarten mit mir führe, fahre ich fast nur noch mit diesem Zoe. Im Sommer sind 330-350 km pro Akkuladung drin, im Winter gut 200-220 km. Das Auto heizt besser als mein Opel Zafira, taut schneller vereiste Scheiben auf und – ich fahre einfach mit einem „reinen Gewissen“. Letzten Herbst habe ich eine Photovoltaik-Anlage für unser Hausdach installieren lassen, jüngst eine Wallbox bestellt, mit der ich reines Überschussladen zur Ladung nutzen kann. Nach 5000 rein elektrischen Kilometern ist für mich klar, dass nach dem Opel Zafira nur noch ein E- (oder falls bis dahin bezahlbar) ein Wasserstoffauto in die Garage kommt.
Martin Blankenburg

Mein Traum vom elektrischen Autofahren sollte eigentlich mit dem Sion von Sonomotors beginnen: Strom laden über die Sonne. Leider verzögert sich der Start, sodass ich mit einem E-Kleinfahrzeug, dem ZOE, vor einem Jahr in die E-Mobilität gestartet bin.
Wenn ich Schulnoten vergeben sollte, so bekäme der ZOE von mir die Note 1 bis 2. Er hat alles, was ein Kleinwagen braucht. Sogar die Isofix-Befestigung für die Kindersitze der Enkelkinder ist vorhanden. Und für den Fahrspaß ist zweimal gesorgt: 1. beim Beschleunigen und 2. beim Bremsen. Hier setzt die Rekuperation ein, d.h. es wird Energie zurückgewonnen. Einfach genial.
Wer sich noch nicht mit dem Thema Elektromobilität beschäftigt hat, kann viele Infos aus dem Video: „8 Gründe, warum ihr vielleicht (k)ein Elektroauto kaufen solltet …“ ziehen. www.youtube.com/watch
Langstrecken können ein Problem werden. Zweimal war ich in Leipzig, einmal hat es problemlos geklappt, beim zweiten Mal gab es das volle Programm: Erste Tankstelle defekt, zweite Tankstelle zu schwach in der Ladeleistung, dritte Tankstelle brachte den gewünschten Erfolg. Man muss schon Zeit mitbringen, um sich auf eventuelle Komplikationen einstellen zu können.
Mein persönliches Fazit: Absolut alltagstauglich, zumal, wenn man zu Hause tanken kann. Übrigens gibt es zurzeit eine Förderung von Heimtankstellen, den sog. Wallboxen, über das KfW-Programm 440.
Fragen rund um das Thema beantworte ich gern unter Tel.: 0 41 31/68 07 33.
Norbert Krause

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2021/2, S. 10-11.)