Rorate-Messe

Was ist eigentlich … eine Rorate-Messe?

Im Advent werden in vielen Kirchen Gottesdienste nur bei Kerzenschein gefeiert, oft am frühen Morgen. Sie werden „Rorate-Messen“ genannt. Aber woher kommt dieser Name?

Die Bezeichnung dieser Messen bei Kerzenschein kommt vom früher üblichen lateinischen Eröffnungsvers „Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum – Ihr Himmel, tauet den Gerechten, ihr Wolken, regnet ihn herab.“ Es wird dabei Bezug genommen auf eine Bibelstelle aus dem Buch Jesaja (Jes 45,8).

Vor der Erneuerung der Liturgie durch das II. Vatikanische Konzil wurden diese Messen an den Samstagen bzw. an den Werktagen des Advent zu Ehren der Gottesmutter Maria (durch die der verheißene Messias in die Welt kommt) gefeiert.

Besonderer Bestandteil der Gestaltung war das Evangelium von der Verkündigung der Geburt Jesu an Maria durch den Engel Gabriel. Heute liegt der Akzent eher auf dem Advent als Zeit der Erwartung des Herrn.

Der Eingangsruf „Rorate caeli“ bringt die sehnsüchtige Erwartung des Volkes Gottes zum Ausdruck, das die zweite Ankunft des Herrn in Herrlichkeit erwartet, und bezeichnet insofern gleichsam die Grundgestalt der Adventszeit als einer Zeit der Vorbereitung auf das Kommen des Herrn.

Wir bezeichnen Jesus als das „Licht der Welt“ (Joh 8,12), das in die Dunkelheit der Welt und des Todes kommt. Ähnlich wie in der Osternacht wird dies in den Rorate-Messen durch die vielen Kerzen zum Ausdruck gebracht.

Carsten Menges

(Dieser Text stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 3/2013, S. 6)